Triggerereignisse¶
OXYGEN bietet zwei verschiedene Aufzeichnungs-Modi: die Zeitdaten-Aufzeichnung und die Statistik-Aufzeichnung.
Die Zeitdaten-Aufzeichnung speichert alle Kanäle, welche für die Aufzeichnung aktiv sind, bei voller Samplerate in einer Datei ab.
Die Statistik-Aufzeichnung speichert nur die statistischen Werte, MIN, MAX, AVG (Mittelwert) und RMS in einem angepassten Zeitfenster zwischen 0.1 und 10 Sekunden in einer Datei ab. Auch die Statistik-Aufzeichnung wird nur für Kanäle, welche für die Aufzeichnung aktiv sind, gemacht.
Beide Aufzeichnungs-Modi können unabhängig aktiviert werden. Die Standardeinstellung der Software aktiviert beide, Zeitdaten- und Statistik-Aufzeichnung (Statistikfenster: 1 Sekunden).
Wenn Sie keine Zeitdaten-Aufzeichnung für Ihre gesamte Aufzeichnungsdauer wünschen, sondern nur wenn bestimmte Signallevel erreicht werden, können Sie dies durch die ereignisgesteuerte Zeitdaten-Aufzeichnung (=Trigger) kontrollieren, welche in den folgenden Kapiteln erklärt wird.
Ereignisbasierte kontinuierliche Zeitdatenerfassung und Statistische Datenerfassung
Eine sehr hilfreiche Kombination ist die ereignisbasierte kontinuierliche Zeitdatenerfassung mit der statistischen Datenerfassung. Vor allem über längere Zeit mit wenigen Ereignissen, gibt die statistische Datenerfassung dem Benutzer die Garantie, dass Daten aufgezeichnet wurden, jedoch ohne zu viel Speicher zu belegen. In der Datei werden die Zeitdaten angezeigt, wenn das Ereignis aktiv ist, andernfalls werden dort der MIN und MAX Wert der statistischen Datenerfassung angezeigt (siehe Abb. 492).
Automatischer Messstart und Messstopp
OXYGEN bietet die Möglichkeit die Messung automatisch zu starten, nachdem die Software gestartet ist oder die Messung nach einer definierten Zeit zu stoppen.
Um den automatischen Start zu aktivieren, vergrößern Sie das Triggerereignisse-Menü auf die volle Größe und klicken Sie die auf die Messung automatisch starten Checkbox in den erweiterten Einstellungen (siehe Abb. 493).
Im Fall einer kontinuierlichen Zeitdatenerfassung (siehe Triggerereignisse) starten die Messung automatisch nachdem OXYGEN gestartet ist und macht das Drücken des Aufzeichnungs-Buttons unnötig (siehe ⑧ in Abb. 14).
Da DEWETRON Messsysteme automatisch starten, nachdem sie mit der Versorgung angeschlossen werden, kann die Messung automatisch starten, ohne weitere Interaktion durch den Benutzer. Um OXYGEN automatisch starten zu lassen, kann in den Einstellungen Startvorgang „OXYGEN bei Anmeldung automatisch starten“ gewählt werden. (Autostart)
Im Fall einer ereignisgesteuerten Zeitdatenerfassung (siehe Triggerereignisse und Aktion: Aufzeichnung starten/stoppen) startet die Messung automatisch, wenn die Bedingung für den Aufzeichnungsstart (siehe Aktion: Aufzeichnung starten/stoppen) aktiv ist. Deshalb ist es nicht mehr notwendig den Trigger erneut händisch zu aktivieren (siehe Aktivierung des Triggers).
Um eine Messung automatisch zu stoppen, klicken Sie auf die Messung beenden nach Checkbox in den erweiterten Einstellungen (siehe Abb. 493) und definieren Sie eine Zeit. Diese Zeitdefinition ist unlimitiert und hängt somit auch von der verfügbaren Speicherkapazität ab.
Die Checkbox Datenerfassung bei Aufzeichnungsstart neustarten ermöglicht es, berechnete Kanäle und CNT-Kanäle bei Starten der Aufzeichnung zurückzusetzen.
Im Fall einer ereignisgesteuerten Messung, definiert diese Zeit den Zeitraum, seit das Ereignis eingetreten ist. Die Statistik-Aufzeichnung dauert so lange, bis das Ereignis eintritt, erst dann wird der definierte Zeitraum der Messung aktiv.
Diese Einstellung ist allen anderen Einstellungen im Trigger-Menü übergeordnet. Dies bedeutet, dass die Messung nach der definierten Zeit auch beendet wird, auch wenn ein Ereignis noch nicht abgeschlossen ist.
Triggerereignis hinzufügen¶
Wenn die ereignisgesteuerte Aufzeichnung aktiviert ist, muss ein oder mehrere Ereignisse hinzugefügt werden, welche den Aufzeichnungsstart regulieren. Dies kann durch den +Ereignis hinzufügen Button erfolgen (siehe Abb. 495). Optional können die Daten auch gespeichert werden, bevor das Ereignis eintrifft, indem eine vorhergehende Zeit zwischen 0 und 500 Sekunden definiert wird. Um diese Zeit zu erhöhen, muss auch der Freeze Buffer erhöht werden, siehe Erweiterte Einstellungen. Es kann auch eine Zeit gewählt werden, nach welcher die Aufzeichnung automatisch pausieren soll (Pausieren nach).
Bedingung hinzufügen¶
Nachdem ein Ereignis hinzugefügt wurde, muss eine Bedingung definiert und ein Kanal zugewiesen werden, welcher von der Bedingung überwacht wird:
Der Kanal auf welchen getriggert werden soll, kann rechts aus der Kanalliste ausgewählt werden (siehe ① in Abb. 496). Nach der Auswahl des Kanals wird ein Vorschaufenster dargestellt (siehe ④ in Abb. 496). Der Messbereich, der im Vorschaufenster dargestellt wird, ist der eingestellte Messbereich des Kanals, auf den getriggert werden soll. Das Vorschaufenster beinhaltet auch den eingestellten Schwellenwert sowie Rearm Level. Sobald der Schwellenwert überschritten wird und der Trigger aktiv ist, verfärbt sich die Linie für den Schwellenwert im Vorschaufenster von Blau auf Rot.
Es kann zwischen sechs verschiedenen Ereignisbedingungen gewählt werden (siehe ② in Abb. 496):
Level HIGH/Über: Ereignis aktivieren, wenn das gewählte Signal den definierten Schwellwert überschreitet. Ein Rearm Level, welches erfüllt werden muss, bevor der Trigger erneut einsetzt, kann optional definiert werden (siehe ③ in Abb. 496).
Level LOW/Unter: Ereignis aktivieren, wenn das gewählte Signal den definierten Schwellwert unterschreitet. Ein Rearm Level, welches erfüllt werden muss, bevor der Trigger erneut einsetzt, kann optional definiert werden (siehe Abb. 497).
Window IN: Bereich betreten: Ereignis aktivieren, wenn das gewählte Signal einen bestimmten Bereich betritt. Eine obere und untere Grenze kann definiert werden (siehe Abb. 498). Ein Rearm Level, welches erfüllt werden muss, bevor der Trigger erneut einsetzt, kann optional definiert für die obere und untere Grenze verwendet werden (siehe ① in Abb. 498).
Window OUT: Bereich verlassen: Ereignis aktivieren, wenn das gewählte Signal einen bestimmten Bereich verlässt. Eine obere und untere Grenze kann definiert werden (siehe Abb. 499). Ein Rearm Level, welches erfüllt werden muss, bevor der Trigger erneut einsetzt, kann optional definiert für die obere und untere Grenze verwendet werden (siehe ① in Abb. 499).
Tastatur: Auslösen eines Ereignisses durch eine Taste. Wählen Sie zwischen zwei verschiedenen Status: Wahr wenn gedrückt aktiviert das Ereignis, wenn die Taste gedrückt wird und Zustandswechsel wechselt jedes Mal zwischen Aktivierung und Deaktivierung des Ereignisses, wenn die Taste gedrückt wird. Die Taste kann durch Klicken auf das Feld neben Kürzel und anschließendem Drücken der gewünschten Taste ausgewählt werden. Im folgenden Beispiel wurde die Leertaste gewählt.
Zeit: Auslösen eines Ereignisses in Abhängigkeit einer Zeitbedingung. Im Beispiel in Abb. 501, wird das Ereignis alle 30 Minuten mit einer Dauer von 1 Minute ausgelöst, beginnend am Mittwoch, den 14. Dezember 2022 um 15:48:47 Uhr. Wenn die Aktiv für Option nicht aktiviert ist, ist das Ereignis für ein Sample-Intervall aktiv, z.B. für 1 ms wenn die Samplerate 1 kHz beträgt. Der Indikator (siehe ① in Abb. 502) wird nicht rot hervorgehoben, wenn die Aktiv für Option nicht aktiviert ist.
Bemerkung
Der rote Indikator zeigt, wenn das entsprechende Ereignis aktiv ist oder nicht (siehe ① in Abb. 502).
Der blaue Schalter deaktiviert das Ereignis dauerhaft (siehe ② in Abb. 502).
Der – Button löscht das Ereignis (siehe ③ in Abb. 502).
Es ist möglich mehrere Ereignisbedingungen demselben Ereignis zuzuordnen.
Aktion hinzufügen¶
Wenn eine Ereignisbedingung hinzugefügt wird, muss auch eine Aktion definiert werden, welche beim Auslösen des Ereignisses ausgeführt werden soll, die Ereignisaktion. Vier verschiedene Aktionen sind verfügbar: Aufzeichnen, Alarm, Marker oder Snapshot. Jede dieser Aktionen hat verschiedene Parameter, welche in den folgenden Kapiteln erklärt werden.
Bemerkung
Es ist möglich mehrere Ereignisaktionen demselben Ereignis zuzuordnen.
Aktion: Aufzeichnung starten/stoppen¶
Aufzeichnung starten: startet die Aufzeichnung, wenn das Ereignis aktiviert wird
Aufzeichnung pausieren: pausiert die Aufzeichnung, wenn das Ereignis aktiviert wird
Ereignis aufzeichnen: Aufzeichnung läuft, wenn das Ereignis aktiv ist
Modus wechseln: wechselt den Modus, wenn das Ereignis aktiviert wird
Aufzeichnung stoppen: Beendet die Aufzeichnung, wenn das Ereignis aktiviert wird.
Nachgehende Zeit: Eine nachgehende Zeit kann auf der Übersichtsseite des Triggermenüs (see Abb. 491 or Abb. 495) definiert werden. Wenn dies aktiviert ist, wird die Aufzeichnung erst nach der definierten Zeit, sobald das Ereignis aktiviert wurde, beendet.
Beispiel siehe Abb. 504: Wenn eine nachgehende Zeit von 5 s definiert ist, wird die Messung erst 5 s, nachdem die Bedingung mit der Aufzeichnung beenden Aktion aktiv wurde, beendet.
Aktion: Digital Out¶
Kann zum Erzeugen eines Herzschlag Signals genutzt werden und funktioniert ähnlich wie der Alarm Trigger, jedoch ohne Alarmzählung in der Übersichtsleiste.
DO Kanäle Zeitverzögerung: Verzögerung der Schaltflanke in Sekunden.
DO automatisch rücksetzen nach: Dauer, nach der der Digitalausgang auf den Ausgangszustand zurückgesetzt wird und erneut getriggert werden kann.
Digitalausgang – High bei Trigger: Digitalausgang wir auf HIGH gesetzt bei Trigger
Digitalausgang – Low bei Trigger:Digitalausgang wird auf LOW gesetzt bei Trigger
Aktion: Alarm¶
Marker bei Alarm hinzufügen: ein Marker wird gesetzt, wenn das Ereignis aktiviert wird
Verzögerung für Digitalausgang definieren: Der Digitalausgang wird erst nach der definierten Verzögerung auf LOW oder HIGH gesetzt.
Verzögerung für automatischen Reset des Digitalausgangs definieren: Der Digitalausgang wird erst nach der definierten Verzögerung zurückgesetzt.
Digitalausgang – HIGH bei Alarm: der Status eines Digitalausgangskanal wird auf HIGH gesetzt, wenn das Ereignis aktiviert wird. Der Kanal (oder mehrere Kanäle) kann rechts von der Kanalliste ausgewählt werden. Ein automatischer Reset des Kanals kann optional nach 0 – 3600 Sekunden ausgewählt werden.
Digitalausgang – LOW bei Alarm: der Status eines Digitalausgangskanal wird auf LOW gesetzt, wenn das Ereignis aktiviert wird. Der Kanal (oder mehrere Kanäle) kann rechts von der Kanalliste ausgewählt werden. Ein automatischer Reset des Kanals kann optional nach 0 – 3600 Sekunden ausgewählt werden.
Bemerkung
Um angeschlossene Digitalkanäle als Digitalausgangskanäle zu benutzen, muss der Kanalmodus in den Kanaleinstellungen auf Digital Out (DIO) gesetzt werden (siehe Abb. 507).
Die Anzahl der Alarme wird mitgezählt und in der Aktionsleiste angezeigt. Um die Alarme abzuschalten, klicken Sie auf das Glockensymbol in der Aktionsleiste und dann auf das grüne Häkchen (siehe Abb. 508).
Eine Alarmaktion kann auch ausgewählt werden, wenn eine kontinuierliche Aufzeichnung gemacht wird und muss nicht ereignisgesteuert sein.
Aktion: Marker¶
Diese Aktion fügt einen Marker mit einem definierten Markertext hinzu.
Nur wenn aktiv: Marker wird nur gesetzt, wenn das Ereignis aktiviert ist
Nur wenn inaktiv: Marker wird nur gesetzt, wenn das Ereignis deaktiviert ist
Wenn aktiv und inaktiv: Marker wird gesetzt, wenn das Ereignis aktiviert und deaktiviert wird
Bemerkung
Eine Marker-Aktion kann auch ausgewählt werden, wenn eine kontinuierliche Aufzeichnung gemacht wird und muss nicht ereignisgesteuert sein.
Aktion: Snapshot¶
Die Snapshot-Aktion kann benutzt werden, um den aktuellen Wert, Mittelwert, MIN, MAX, RMS, ACRMS oder Peak2Peak Wert eines oder mehrerer Kanäle, welche auf der rechten Menüseite ausgewählt werden können, abzufragen (siehe ① in Abb. 496) und einem neuen Kanal zuzuordnen. Dieser Kanal wird der Kanalliste unter dem Snapshot: Ereignis x Abschnitt (siehe Abb. 511). Wenn ein statistischer Wert ausgewählt wird, kann die Berechnungszeit im Snapshot-Fenster Feld definiert werden (siehe Abb. 510). Das Zeitintervall wird vor der Aktivierung des Ereignisses angewendet.
Bemerkung
Dieselbe Snapshot-Aktion kann auf mehrere Kanäle angewendet werden, indem diese rechts in der Kanalliste ausgewählt werden (siehe Abb. 512). Für jeden ausgewählten Kanal wird ein eigener Snapshot-Kanal in der Kanalliste erstellt (siehe Abb. 513). Wenn Sie mehrere Kanäle im Menü Schnappschuss-Aktion auswählen, wird für jeden ausgewählten Kanal ein eigener Schnappschuss-Kanal in der Kanalliste angezeigt.
Aktion: Trigger aktivieren¶
Die Trigger aktivieren-Aktion kann benutzt werden, um andere eingestellte Trigger-Aktionen automatisch scharf zu schalten und somit zu aktivieren. Nachdem die Trigger Bedingung erfüllt wurde, ist die ereignisgesteuerte Aufzeichnung aktiviert und die Aufzeichnung startet und pausiert entsprechend den definierten Triggerereignissen. Messdaten werden in einer Datei gespeichert. Diese Aktion kann auch manuell durchgeführt werden (siehe Abb. 514).
Aktivierung des Triggers¶
Wenn die ereignisgesteuerte Aufzeichnung ausgewählt ist, erscheint ein Blitz im Symbol des Aufzeichnungs-Buttons (siehe Abb. 515).
Nachdem der Aufzeichnungs-Button gedrückt wurde, ist die ereignisgesteuerte Aufzeichnung aktiviert und die Aufzeichnung startet und pausiert entsprechend den definierten Triggerereignissen. Messdaten werden in EINER Datei gespeichert.
Bemerkung
Im Falle der Event-basierten Aufzeichnung kann die Aufzeichnung dennoch manuell gestartet werden, indem der Record Button gedrückt wird.
Wenn die Triggerbedinungung aktiv ist, während der Trigger aktiviert wird, wird der Trigger nicht detektiert, da die Triggerbedingung nicht erfüllt wurde.
Anwendungsbeispiele¶
Ereignisbasierte kontinuierliche Aufzeichnung von einem Eingangskanal getriggert¶
Beispiel 1¶
Herausforderung: starten Sie die Aufzeichnung, wenn der Wert eines bestimmten analogen Eingangskanal 1 überschreitet und pausieren Sie die Aufzeichnung wieder, wenn der Wert 2 überschreitet.
Wählen Sie ereignisgesteuerte Aufzeichnung als Aufzeichnungsmodus (siehe Abb. 516):
Fügen Sie ein Ereignis hinzu. Wählen Sie Über als Bedingungstyp und setzen Sie den Schwellwert auf 1. Wählen Sie den analogen Kanal, welcher als Trigger verwendet werden soll aus der Kanalliste auf der rechten Seite (siehe Abb. 517):
Wählen Sie Aufzeichnung starten als Aktionstyp (siehe Abb. 518):
Fügen Sie ein weiteres Ereignis hinzu. Wählen Sie Über als Bedingungstyp und setzen Sie den Schwellwert auf 2. Wählen Sie den analogen Kanal, welcher als Trigger verwendet werden soll aus der Kanalliste auf der rechten Seite (siehe Abb. 519):
Wählen Sie Aufzeichnung pausieren als Aktionstyp (siehe Abb. 520):
Beispiel 2¶
Herausforderung: zeichnen Sie jedes Mal Daten auf, wenn der Wert eines analogen Eingangskanals zwischen 1 und 2 ist. Der Unterschied zum vorherigen Beispiel in Beispiel 1 ist, dass in Beispiel 1 die Aufzeichnung nicht startet, wenn der Wert 2 unterschreitet und die Aufzeichnung nicht pausiert, wenn der Wert 1 unterschreitet. In diesem Beispiel ist dies der Fall.
Wählen Sie ereignisgesteuerte Aufzeichnung als Aufzeichnungsmodus (siehe Abb. 521):
Wählen Sie Betreten als Bedingungstyp und setzen Sie die untere Grenze auf 1 und die obere Grenze auf 2. Wählen Sie den analogen Kanal, welcher als Trigger verwendet werden soll aus der Kanalliste auf der rechten Seite (siehe Abb. 522):
Wählen Sie Ereignis aufzeichnen als Aktionstyp (siehe Abb. 523):
Zeitgetriggerte Aufzeichnung¶
Herausforderung: zeichnen Sie Daten alle 60 Minuten für 2 Minuten auf.
Wählen Sie ereignisgesteuerte Aufzeichnung als Aufzeichnungsmodus (siehe Abb. 524):
Wählen Sie Zeit als Bedingungstyp und geben Sie 1h als Triggerintervall und aktiv für 2 Minuten an (siehe Abb. 525):
Wählen Sie Ereignis aufzeichnen als Aufzeichnungstyp (siehe Abb. 526):
Datenabfrage mit der Snapshot-Aktion¶
Herausforderung: wenn die Leertaste gedrückt wird, soll der RMS-Wert 0.5s vor dem Ereignis von 4 analogen Eingangskanälen abgefragt werden unter Benutzung der Snapshot-Aktion. Wenn die Leertaste gedrückt wird, soll ein Marker an dieser Zeitposition hinzugefügt werden und ein Digitalkanal auf den HIGH-Zustand gesetzt werden.
Wählen Sie kontinuierliche Aufzeichnung als Aufzeichnungsmodus (siehe Abb. 515):
Wählen Sie Tastatur als Bedingungstyp und WAHR wenn gedrückt als Bedingung mit der Leertaste als Kürzel (siehe Abb. 528):
Wählen Sie Snapshot als Aktionstyp und RMS Wert als Aktion mit einem Snapshot-Fenster von 0.5s aus. Die analogen Eingangskanäle für die Datenabfrage können aus der Kanalliste auf der rechten Seite ausgewählt werden (siehe Abb. 530). Die Daten werden in dem Moment, für welchen das Ereignis definiert wurde, abgefragt.
Um einen Digitalkanal auf den HIGH Zustand zu setzen, fügen Sie eine neue Aktion hinzu indem Sie auf den +Aktion hinzufügen Button klicken, Alarm als Aktionstyp und Digitalausgang – HIGH bei Alarm auswählen. Der Digitalkanal, welcher HIGH gesetzt werden soll, kann auf der rechten Seite ausgewählt werden (siehe Abb. 529). Der Modus des gewünschten Kanals muss auf Digital out in der Kanalliste gesetzt werden (siehe Abb. 507).
Um einen Marker in dem Moment, in welchem das Ereignis ausgelöst und die Daten abgefragt werden, zu setzen, fügen Sie eine weitere Aktion hinzu indem Sie auf den +Aktion hinzufügen Button klicken, Marker als Aktionstyp und Nur wenn aktiv als Aktion auswählen. Ein Marker wird nun gesetzt, wenn das Ereignis aktiv ist.
Erweiterte Speicher-Modi¶
Die erweiterten Einstellungen für die Kanalspeicherung ist im Trigger-Menü verfügbar, unter dem Abschnitt Individuelle Kanalkonfiguration (siehe ① in Abb. 532). Die individuelle Kanalkonfiguration beinhaltet die folgenden Optionen:
Speicherung von Kanälen mit verschiedenen Sampleraten beim Auftreten eines Events
Verschiedene Optionen für statistische Daten
Verschiedene Zeitfenster für die statistischen Daten für jeden Kanal
Um die individuelle Kanalkonfiguration zu aktivieren, wählen Sie die Checkbox Kanaleinstellungen anpassen aus (siehe ② in Abb. 532).
In dieser Konfiguration finden sich bereits ein paar bekannte Einstellungen der Kanalliste wie die Samplerate oder die Farbauswahl. Diese Einstellungen sind in Kanallisten-Menü erklärt. Im Folgenden werden die drei änderbaren Spalten erklärt:
Zeitdaten-Modus
Statistik-Modus
Statistik-Zeitfenster
Bemerkung: die Samplerate dient in dieser Konfiguration nur als Anzeige, kann aber hier nicht verändert werden. Um diese zu ändern, wechseln Sie bitte in die Kanalliste. Für weitere Details die Samplerate für einzelne Kanäle umzustellen siehe Individuelle Kanal-Samplerate.
Zeitdaten-Modus¶
Der Zeitdaten-Modus verfügt über zwei Möglichkeiten wie in Abb. 533 dargestellt.
Default bezieht sich dabei auf die Einstellung, welche im Trigger-Menü getroffen wurde. Für weitere Details über die Einstellungen im Trigger-Menü siehe Triggerereignisse. Continuous heißt, dass die Kanäle immer gespeichert werden ab dem Zeitpunkt, ab welchem der Trigger aktiviert wird. Die Trigger-Einstellungen werden hier also ignoriert. In diesem Fall fungiert der Button in der Aktionsleiste als der normale Aufzeichnung starten Button.
Erst ab dem Zeitpunkt wo ein Event auftritt, werden auch die anderen Kanäle mit der Einstellung Default mit der entsprechenden Samplerate gespeichert. Eine beispielhafte Darstellung davon wird in Abb. 534 dargestellt. Wenn der Trigger in der Aktionsleiste auf dem Messbildschirm aktiviert wird, werden alle Kanäle mit dem Zeitdaten-Modus Continuous aufgezeichnet. Ab dem Zeitpunkt wo ein Event auftritt, werden dann auch alle anderen Kanäle mit dem Zeitdaten-Modus Default gespeichert.
Die Samplerate, mit welcher der Kanal gespeichert wird, wird in der Spalte Samplerate angezeigt. Diese kann im Kanallisten-Menü angepasst werden.
Bemerkung
Wenn der Zeitdaten-Modus einer gesamten Power-Gruppe geändert werden soll (alle Parameter in dieser Power-Gruppe), muss explizit die Checkbox der Power-Gruppe ausgewählt werden bevor der Modus geändert wird (siehe Abb. 535). Wenn nur auf den Kanal geklickt wird, verändert sich der Modus nicht für die einzelnen Parameter in der Power-Gruppe. Natürlich können auch die einzelnen Parameter auf verschiedene Modi eingestellt werden.
Statistik-Modus¶
Der Statistik-Modus bietet verschiedene Möglichkeiten an, wie in Abb. 536 dargestellt.
Aus: keine statistischen Werte werden für diesen Kanal berechnet oder gespeichert
Min/Max/Avg/RMS: diese vier Werte werden für als statistische Werte für diesen Kanal berechnet und gespeichert
Skip: nur das erste Sample des Zeitfensters wird als statistischer Wert gespeichert
Statistics Window¶
Das Zeitfenster für die Berechnung der statistischen Daten kann individuell für jeden Kanal angepasst werden (siehe Abb. 537.
Default bezieht sich auf die Einstellungen für die statistischen Daten im Trigger-Menü (siehe Abb. 538.
Als Zeitfenster können verschiedene Werte vom Drop-down Menü gewählt oder ein Wert zwischen bis zu 10 s eingetragen werden.
Bemerkung
Wenn die statistischen Daten im Trigger-Menü deaktiviert werden, werden die zwei Spalten Statistik-Modus und Statistik-Zeitfenster in der individuellen Kanalkonfiguration nicht mehr angezeigt.
Beispiel¶
Dieses Kapitel beschreibt ein Beispiel, um die individuellen Kanalkonfigurationen exemplarisch zu erklären.
Abb. 539 und Abb. 540 zeigen die Einstellungen. In diesem Beispiel wird gezeigt, wie die berechneten Power-Kanäle kontinuierlich gespeichert werden und die Rohdaten bzw. Zeitdaten nur im Falle eines Evens. Für die Zeitdaten wurden zudem unterschiedliche Sampleraten eingestellt (siehe Individuelle Kanal-Samplerate) und verschiedene Einstellungen für statistische Daten getroffen.
Um die Power-Parameter kontinuierlich zu speichern wurde der Zeitdaten-Modus auf Continuous gestellt (bitte beachten Sie die Bemerkung in Zeitdaten-Modus).
Wenn der Trigger aktiviert wird, werden all diese Parameter aufgezeichnet.
2.Die anderen Kanäle des TRION-1820-POWER-4 Moduls wurden auf Default gesetzt. Dies bedeutet, sie werden dann aufgezeichnet, wenn das Event eintritt. Abb. 539 zeigt, dass die Aufzeichnung gestartet wird, wenn der Kanal Trigger über 9 V ansteigt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Rohdaten bzw. Zeitdaten gespeichert mit einer Samplerate von 200 kHz bzw. 10 kHz für die Kanäle I_Netz und U_Netz.
Zusätzlich haben die einzelnen Kanäle eigene Einstellungen für die statistischen Daten.
Kanal I_1: Der Min/Max/Avg/RMS Wert wird für ein Zeitfenster von 0.001 s gespeichert
Kanal I_2 und I_3: die statistischen Daten sind ausgeschaltet und werden weder berechnet noch gespeichert
Kanal I_Netz: Der Min/Max/Avg/RMS Wert wird für ein Zeitfenster von 0.1 s gespeichert
Kanal U_1: Der Min/Max/Avg/RMS Wert wird für das Zeitfenster gespeichert, welches im Trigger-Menü eingestellt wurde (standardmäßig 1 s)
Kanal U_2: nur der erste Wert des definierten Zeitfensters von 0.1 s wird gespeichert
Kanal U_3: nur der erste Wert des Zeitfensters des Trigger-Menüs von 1 s wird gespeichert
Kanal U_Netz: Der Min/Max/Avg/RMS Wert wird für ein Zeitfenster von 0.1 s gespeichert
Die individuelle Kanalkonfiguration sollte mit Bedacht gemacht werden, da sehr komplexe Setup-Dateien erstellt werden können.